Chronischer Stress = Übergewicht?

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Chronischer Stress = Übergewicht?

Hier ein Pölsterchen zu viel, da ein Röllchen mehr. Viele Frauen und Männer sind nicht happy mit ihrem Gewicht. Bei stetigem oder krankem Übergewicht spricht man von Adipositas. Das vermehrte Fett setzt sich bei Männern meist in die Lenden- und Bauchregion. Fettdepots befinden sich bei Frauen häufig im Bauch- und Lendenbereich. Die Beine sind bei Frauen auchhäufig betroffen. Warum kann chronischer Stress zu Übergewicht führen?

Warum ein dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel zu Übergewicht führt

Warum ein dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel zu Übergewicht führt

Die physiologische Reaktion bei negativ empfundenen Stressoren ist oftmals die Flucht oder der Kampf. Kommt es zu einer dieser beiden körperlichen Reaktionen, werden weniger Stresshormone gebildet. Der Cortisolspiegel ist nicht so lange erhöht und der Blutzuckerspiegel wird wieder herunter reguliert. Die Person hat adäquat auf den Reiz „Stress“ geantwortet.

Was hat chronischer Stress mit Übergewicht zu tun?

Steht diese Person jedoch unter häufigem negativ empfundenen Stress, sinkt bei einer körperlichen Reaktion der Blutzuckerspiegel drastisch ab. Die Folge ist oft Heißhunger und ein starkes Verlangen nach süßen Lebensmitteln. Der Cortisolspiegel ist noch für lange Zeit erhöht, welches einen direkten Einfluss auf eine Gewichtszunahme hat.

Was macht das Cortisol in unserem Körper?

Cortisol hemmt Botenstoffe (z.B. Leptin), die den Appetit hemmen, das Hungergefühl anregen und vermehrt Insulin ausschütten. Ein Teufelskreislauf entsteht: Durch einen erhöhten Insulinspiegel wird aufgenommene Nahrung direkt verarbeitet, bei mangelnder Bewegung wird die zugeführte Energie direkt in die Fettdepots gespeichert. Die Einlagerung entsteht in erster Linie im Bereich der Körpermitte. Fazit: Ständiger negativ empfundener Stress führt zu Stoffwechselentgleisungen, der Cortisolspiegel ist für längere Zeit erhöht, das Gewicht nimmt zu.

Wie entsteht Bauchfett?

Hüftspeck, Schwimmringe stören viele Menschen und sind zudem auch sehr ungesund für unseren Körper. Schuld daran hat das Hormon Cortisol.

Ist der Stresspegel über eine längere Zeit erhöht, ist der Cortisolspiegel stark erhöht. Dem Körper wird dadurch „vorgegaugelt“, er benötige ständig neue Nahrung und muss über genügend schnell verfügbare Fettdepots verfügen. Das tut der Körper aus ökonomischer Sicht, da er dem nächsten Stressschwall mit genügend Energie trotzen möchte. Cortisol sorgt dann dafür, dass die Leber kontinuierlich Energielieferanten in das Blut gibt. Woraufhin die Konzentration von Blutzucker und Blutfett ansteigt. Durch den erhöhten Blutzucker wird das Hormon Insulin vermehrt produziert. Unter Einfluss von Cortisol wird das Fett bevorzugt in der Körpermitte eingelagert, speziell im Bauch. Hier befinden sich die meisten Rezeptoren für das Hormon.

Warum ist das Bauchfett so gefährlich?

  • Menschen mit einem erhöhten Bauchumfang haben einen erhöhten Cortisolspiegel (Hypercortisolismus) im Blut

  • Bauchfett sorgt außerdem für auch für eine Produktion von Cortisol, Folge: Das Bauchfett verselbstständigt sich

  • Erhöht das Risiko für folgende Erkrankungen: Herz-Kreislauf- Erkrankungen, Diabetes mellitus, Schlaganfall, metabolische Syndrom( Kombination von Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Fettstoffwechselstörungen)

Wozu führt ein dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel außderdem?

  • Geschwächtes Immunsystem

  • Beschleunigter Alterungsprozess

  • Abbau von Knochensubstanz, Muskulatur

  • Zellabbau im Gehirn (Verminderung der Gedächtnis- und Lernleistung Cortisolspiegel – physiologisch)

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Warum Stress trotzdem lebensnotwendig ist

Jeder von uns ist mal gestresst. Stress hat meist ein schlechtes Image. Doch ohne Stress würden wir viele Dinge überhaupt nicht erledigen. Zum Beispiel könnten wir einen Bus nicht erwischen, wenn wir spät dran sind, eine Prüfung nicht bestehen. Der Neandertaler könnte sich ohne die physiologischen Abläufe, die bei Stress entstehen, sich sein Essen nicht sichern.

Essen, wenn das Hungergefühl kommt

Morgens ist unter normalen Umständen bei jedem Menschen ein deutlicher Peak beim Cortisolspiegel zu sehen. Theorien sagen, dass dies mit unseren Vorfahren zu tun hat. Die Neandertaler mussten zuerst die Beute erlegen und konnten sie dann essen. Nach der Konzentrationsabnahme fällt der Wert dann stetig. Gegen Mitternacht ist der Wert nahezu gegen 0.

Wir sind es oftmals gewohnt nach dem Aufstehen direkt zu frühstücken. Höre mehr in dich herein. Hast du dann wirklich schon Hunger? Isst du nur aus Gewohnheit? Gerade morgens habe ich mir angewöhnt nur dann zu essen, wenn ich auch Hunger habe. Ich esse meist Porridge zum Frühstück. Mein Frühstück kann dann mal um 9.00 Uhr oder auch schon mal um 12 Uhr sein. Porridge kannst du super leicht auch mit zur Arbeit nehmen und dort essen. Wenn du am Tag einen kleinen gesunden, süßen Snack brauchst, wären vielleicht die veganen Rafaellos oder die Raw-Almond-Balls etwas für dich?! Durch den Workshop bei Anna von gleem bin ich auf den Geschmack gekommen, vegane Pralinen selber herzustellen.

Quellen: Marbach, E. (2011): Der dicke Bauch und wie man ihn wieder los wird (Erfolgreich abnehmen) Peters, A. (2011): Das egoistische Gehirn. Warum unser Kopf Diäten sabotiert und gegen den eigenen Körper kämpft (S.336 ff.)